In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Passwörter der Schlüssel zu unseren sensibelsten Informationen. Egal, ob es sich um den Zugang zu E-Mail-Konten, Bankkonten oder sozialen Medien handelt, die Sicherheit unserer Daten hängt maßgeblich von starken und geschützten Passwörtern ab. Eine der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Passwörtern besteht darin, diese niemals über das Telefon zu verraten – aus folgenden Gründen:
Social Engineering ist eine Taktik, bei der Kriminelle Menschen manipulieren, um an vertrauliche Informationen zu gelangen. Häufig geben sich Betrüger am Telefon als vertrauenswürdige Personen oder Unternehmen aus und täuschen eine Dringlichkeit vor, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. Sobald sie die gewünschte Information, etwa ein Passwort, erhalten, nutzen sie diese, um sich Zugang zu sensiblen Daten zu verschaffen. Da die Identität des Anrufers nicht immer zweifelsfrei verifiziert werden kann, besteht ein erhebliches Risiko, einem solchen Angriff zum Opfer zu fallen.
Am Telefon lässt sich nur schwer sicherstellen, dass das Gegenüber tatsächlich derjenige ist, der er vorgibt zu sein. Ohne visuelle Kontrolle und erweiterte Sicherheitsprotokolle, wie sie beispielsweise bei Multi-Faktor-Authentifizierungen genutzt werden, können Anrufe leicht manipuliert werden. Betrüger verwenden oft gefälschte Rufnummern, die wie die Nummern legitimer Unternehmen aussehen, und nutzen diese Taktik, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen.
Obwohl moderne Telefonnetze als sicher gelten, gibt es keine Garantie, dass die Verbindung nicht abgefangen wird. Besonders bei Gesprächen über VoIP (Voice over IP) besteht die Gefahr, dass Hacker sich Zugang zu den Daten verschaffen. In einer solchen Situation könnten Dritte Passwörter und andere sensible Informationen abfangen und missbrauchen.
Wenn Sie Ihr Passwort am Telefon mitteilen, haben Sie keine Kontrolle darüber, wie die empfangende Person oder Organisation damit umgeht. Selbst wenn das Gegenüber vertrauenswürdig erscheint, besteht die Gefahr, dass das Passwort missbräuchlich verwendet wird oder an Unbefugte gelangt. Für Unternehmen gelten strenge Sicherheitsrichtlinien, Passwörter nicht telefonisch anzunehmen – ein Indiz dafür, dass die Praxis erhebliche Risiken birgt.
Anstatt Passwörter telefonisch weiterzugeben, bieten die meisten Unternehmen alternative Sicherheitsmethoden an, wie etwa die Einrichtung sicherer Kundenkonten, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) oder Passwortrücksetzungs-E-Mails. Diese Methoden sind speziell darauf ausgelegt, die Identität des Nutzers auf sichere Weise zu bestätigen und gleichzeitig einen wirksamen Schutz gegen unbefugten Zugriff zu bieten.
Was tun, wenn Sie dennoch zur Herausgabe eines Passworts am Telefon aufgefordert werden?
Skeptisch sein: Hinterfragen Sie immer die Identität des Anrufers und die Legitimität des Anrufs.
Rückruf anbieten: Wenn Sie von einem Unternehmen angerufen werden, das Sie zur Herausgabe eines Passworts auffordert, sollten Sie auflegen und über die offizielle Telefonnummer zurückrufen, um die Authentizität zu prüfen.
Sicherheitsrichtlinien befolgen: Die meisten seriösen Unternehmen fordern Kunden nicht dazu auf, Passwörter am Telefon zu übermitteln. Sollten Sie dennoch zur Herausgabe gedrängt werden, handelt es sich vermutlich um einen Betrugsversuch.
Passwörter sind für die digitale Sicherheit von essenzieller Bedeutung. Ihre Weitergabe über das Telefon birgt Risiken, die durch alternative, sicherere Methoden vermieden werden können. In einer Zeit, in der Cyberkriminalität zunehmend verbreitet ist, sollten wir stets darauf bedacht sein, unsere Passwörter und andere vertrauliche Informationen bestmöglich zu schützen – und das bedeutet, sie niemals über das Telefon zu verraten.